Arnfrid Astel

Hans Arnfrid Astel, geboren am 9. 7. 1933 in München als Sohn eines in die NS-Verbrechen heftig verstrickten Medizinprofessors, der sich 1945 erschoss. Die Kindheit verlebte Astel in Weimar, die Jugend in einem evangelischen Internat in Windsbach/Mittelfranken. In Freiburg und Heidelberg studierte er Biologie und Literaturwissenschaft. Er lebte zehn Jahre (1955–1965) in Heidelberg, davon acht als Hauslehrer eines Internats. Gab dort ab 1959 die „Lyrischen Hefte“ heraus. 1966 Verlagslektor in Köln. 1967–1998 Leiter der Literaturabteilung des Saarländischen Rundfunks. Ab 1971 Personalrat beim Saarländischen Rundfunk; ab 1977 ehrenamtlicher Arbeitsrichter beim Arbeitsgericht Saarbrücken. 1978–1993 Lehrauftrag „Selber schreiben und reden“ an der Universität Saarbrücken. Nach dem Freitod seines ältesten Sohnes Hans im Jahr 1985 nahm Astel dessen Vornamen an. 1988–1989 gehörte er für das Saarland dem kommissarischen Bundesvorstand des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) an, 1989–1991 war er stellvertretender Bundesvorsitzender des VS. Er war Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Arnfrid Astel starb am 12. 3. 2018 in Trier.

*  9. Juli 1933

†  12. März 2018

von Michael Buselmeier

Essay

Arnfrid Astel veröffentlichte ab Ende der 1950er Jahre Gedichte, meist Kurztexte, die er ab 1970 Epigramme nannte. Überblickt man die Besprechungen seiner Buchveröffentlichungen, so überwiegt im seriösen Feuilleton ein letztlich politisch motiviertes Unbehagen. Auf der andern Seite halten ein ...